Als „home farming“ lässt sich ein Teil der urbanen Landwirtschaft beschreiben, in der meist in städtischen Randgebieten oder auch direkt in den Städten selbst, entsprechende Tier- und Pflanzenarten gehalten bzw. angebaut werden, um diese dann zur eigenen Versorgung zu nutzen. Es besteht also in den wenigsten Fällen ein wirtschaftliches Interesse, sondern „home farming“ versteht sich hauptsächlich als ein Konzept zur Selbstversorgung einzelner Personen oder Familien, die den Wert der eigen erzeugten Produkte wieder zu schätzen wissen und diese nutzen. Bei den Tieren, die hier zum Einsatz kommen, stoßen wir auf die klassischen Arten, wie wir sie aus der Kleintierzucht kennen, in erster Linie Geflügel und Kaninchen, aber auch die Imkerei und die Aquakultur zählen dazu, sofern die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Mit zunehmender Verstädterung steigt der Wunsch zur eigenen, naturnahen Nutztierhaltung, zur eigenen Nahrungsproduktion in diesen Regionen, quasi als „Minilandwirtschaft“ auf engstem Raum. So findet „Home farming“ immer mehr Freund und gerade im Geflügelbereich erkennt man häufig überschneidende Strukturen zur klassischen Kleintierzucht. Nicht selten endet der einfache Wunsch nach Erzeugung der eigenen, frischen Frühstückseier in der Mitgliedschaft in einem Verein mit entsprechender Zucht in der Vereinsanlage!
Für den Geflügelbereich wollen wir uns passende Fütterungskonzepte anschauen, die zum Einsatz kommen können. Zunächst stellt sich hier die Frage, welche Geflügelarten wir in „Home farming“-Konzepten in der Praxis antreffen. Da es sich hauptsächlich um klein strukturierte Parzellen, Vorgärten oder gar auch nur um Balkonhaltung handelt, finden wir Groß- und Wassergeflügelarten, wie Puten, Gänse und Enten eher weniger, da eine tierschutzkonforme und artgerechte Haltung auf zu engem Platz nicht möglich ist. Bei den in Frage kommenden Arten von Rassegeflügel finden wir hier vorwiegend verschiedene Hühner- und Zwerghuhnrassen, meist so genannte Zweinutzungsrassen, um den Eier- und Fleischbedarf zu decken. Aber auch mastfähige Taubenrassen und in den letzten Jahren anteilsmäßig stark ansteigend die Japanischen Legewachteln, haben durch den geringen Platzbedarf stark Einzug in diesen Bereich gehalten.
Bei der Erzeugung der eigenen Produkte wird vorrangig Wert auf möglichst naturnahe Fütterung gelegt, ohne Verwendung von gentechnisch veränderten Zutaten. Hinzu kommt der Wunsch nach Einsatz von Komponenten aus regionalem Anbei in Form von Getreide und Futterpflanzen, sowie Verfütterung der Restbestände aus eigenen Mahlzeiten. Da der vorhandene Platz in den städtischen Gebieten oft sehr beschränkt ist, muss zur eigenen Eier- und Fleischproduktion das passende Futterkonzept seinen Einsatz finden. Prinzipiell stehen 3 Arten der Fütterung zur Verfügung:
- Komplette Eigenmischung mit eigenen Komponenten und Herstellung der Futtermischung, wie Schroten, Vermischen und die entsprechende Lagerung.
- Einsatz von regional geernteten Körnersorten und dazu ein eiweißreiches Ergänzungsprodukt mit enthaltenen Vitaminen und Mineralstoffen.
- Fütterung eines Alleinfutters, das alle notwendigen Nähr- und Wirkstoffe enthält.
Entscheidend für die Wahl der passenden Fütterungsart ist die Verfügbarkeit der Komponenten, aber auch der Zeit- und Kostenfaktor spielen eine Rolle. Werden die Kleinbestände noch selbst vermehr, so sind verschiedene Futtersorten für Küken, Jungtiere und später ausgewachsene Tiere, also für jede Lebens- und Leistungsphase, notwendig.
Da es sich beim „Home farming“ meist um kleinere Tierbestände handelt, wird hier gerne auf gängige Alleinfuttermischungen oder Ergänzungsprodukte zurückgegriffen, die der Handel zum Teil schon in 5 kg Gebinden anbietet. Dadurch ist eine artgerechte und dennoch einfache und schnelle Fütterung der Tiere gewährleistet. In unserem Mifuma Sortiment finden sich da zum Beispiel die Sorten Ziergeflügel Zucht und Haltung ZZH oder aber die Wellness Legemischung, die es im großen 25 kg Gebinde für größere Geflügelfamilien oder aber auch im kleineren 5 kg Gebinde für das kleine Hühner-Team gibt.
Selbstverständlich lässt sich jede dieser benötigten Futtersorten mit dem entsprechenden Know-how auch als eigene Mischung an den jeweiligen Bedarf der Tiere anpassen. Ein wichtiger Grund hierfür ist die Verwendung der selbst angebauten Getreidearten oder Leguminosen, die dann zur Verfügung stehen. Wer Futterpflanzen im eigenen Garten anbaut und diese dann in der Fütterung seiner Tiere einsetzen will, muss sich Kenntnisse über Protein-, Energiegehalte, aber auch maximal einzusetzende Mengen der jeweiligen Pflanzenart aneignen. Das ist sehr wichtig, um eine ausgewogene Ernährung der Tiere zu erreichen, ohne eine Unter- oder Überversorgung herbeizuführen. Die Pflanzen aus dem Eigenanbau können dann wiederum mit dem anfallenden Mist gedüngt werden. Dadurch wird eine gewisse Kreislaufwirtschaft erzeugt, die dem Selbstversorgungsgedanken der „Home farmer“ entspricht.
Als Pflanzen, die für die Geflügelfütterung geeignet sind, können die bekannten Getreidesorten Weizen, Mais, Gerste, Hafer und Roggen, aber auch alte Sorten wie Emmer, Dinkel, Karmut oder Grünkern in Frage kommen. Weiterhin kommen aus nicht einheimischem Anbau, aber in der Küche anfallend, beispielweise Reis und Hirse in Frage. Als eiweißreiche Futterpflanzen lässt sich die Familie der heimischen Leguminosen nennen, also Erbsen, Ackerbohnen, Linsen oder auch Lupinen. Prinzipiell sollten diese Körner in getrockneter oder geschroteter Form in der Gesamtmischung gereicht werden. Geflügel ist zwar in der Lage durch den Muskelmagen ganze Körner zu zermahlen, allerdings werden grannige oder sehr große Körner, wie Gerste, Hafer oder Mais als ganzes Korn oft verschmäht.
Wie bereits erwähnt, wird bei der Auswahl zugekaufter Futtersorten immer mehr Wert daraufgelegt, dass diese als Alleinfutter oder Ergänzungsfuttermittel den Zertifizierungen „ohne Gentechnik“ oder „BIO“ entsprechen. Durch entsprechende Zertifikate kann der Selbstversorger sicher sein, dass diese Futtersorten strengen Richtlinien genügen und stets kontrolliert werden. Zudem ist gewährleistet, dass die notwendigen Inhaltsstoffe im richtigen Verhältnis zueinander enthalten sind, um mit gesunden Tieren eigene Eier bzw. selbst erzeugtes Fleisch zu produzieren. Deshalb tragen auch ein Großteil der Mifuma Produkte für Geflügel das „Ohne Gentechnik“-Logo. Home farmer, die gerne auf ein Futter in Bio-Qualität zurückgreifen möchten, werden ebenfalls bei uns fündig, z.B. beim Bio Vollkraftmehl oder -korn A.
Durch einfache Haltung und Fütterung stellt gerade Rassegeflügel eine geeignete Tierart für „Home farming“ dar, die auch für Neueinsteiger in diesem Bereich ideal ist.“
Eine Übersicht der dazu passenden Mifuma-Futter finden Sie in unserer Produktübersicht.